HÖCHSTADT (enz) – Seit 1999 gibt es den Verein Karpfenland Aischgrund. Um den Höchstadter Bürgermeister Gerald Brehm haben sich seither Menschen zusammengefunden, die einen Beitrag zu Entwicklung und Erhalt der Region zwischen Burgbernheim und Forchheim leisten wollen. Sie alle freuen sich nun über prominente Verstärkung. Die Bad Windsheimer Franken-Therme macht sich ab sofort für den Aischgrund stark.
„Im Verein Karpfenland Aischgrund engagieren sich neben Teichwirten, Gastronomie und Gewerbe aktuell 21 Gemeinden“, unterstreicht Gerald Brehm (FW). Gemeinsames Ziel, so der erste Vorsitzende, ist dabei der Erhalt von Kultur und Lebensqualität. „Mit touristischen Angeboten und professioneller Öffentlichkeitsarbeit wollen wir unsere Heimat bekannter machen und wirtschaftlich stärken“. Die Ausgangslage ist, dies betont Brehm immer wieder, gut. Lockt der Aischgrund doch auf vielfältige Weise Besucher an. „Denken wir an die vielen Brauereien, die malerischen Keller, den leckeren Wein oder Eishockey“, erläutert Brehm. „Nicht zu vergessen die 7.000 Weiher und der leckere Karpfen“. Mit verschiedenen Projekten versuchte Karpfenland Aischgrund in den letzten Jahren erfolgreich, aus diesen Pfründen Kapital zu schlagen. Das Konzept wurde gar eines von zwei durch die Europäische Union ausgezeichneten Leuchtturmprojekten in Deutschland.
Karpfenland Aischgrund bietet Mehrwert für Bad Windsheim
Dennoch war bei der Mitgliederversammlung im Frühjahr Feuer unter dem Dach. Personelle Veränderungen hatten für Unruhe gesorgt, lange Bearbeitungszeiten im Landwirtschaftsministerium finanzielle Engpässe verursacht. Davon ist heute kaum noch etwas zu spüren – denn Karpfenland Aischgrund expandiert wieder. „Natürlich haben wir als Kur- und Kongressstadt die touristischen Bemühungen des Vereins genau verfolgt“, erklärt Bernhard Kisch (CSU). Gleichzeitig attestierte der Windsheimer Bürgermeister den Karpfenland-Freunden eine gute Arbeit. „Dennoch war uns bewusst, dass mit Bad Windsheim ein starker Partner im Verbund fehlt“. Dies wurde nun, in Abstimmung mit Stadtrat und dem Management der Franken-Therme, geändert. „Auch, weil wir uns ohnehin mit der Frage beschäftigen, wie Touristen länger in der Region gehalten werden können. Und da kann unsere Therme in Verbindung mit Karpfenland Aischgrund einen wirkungsvollen Mehrwert bieten“, ist sich Geschäftsführer Hubert Seewald sicher. Neben klassischen Touristen hofft er, mit der neuen Kooperation auch Unternehmen aus dem Raum Erlangen-Höchstadt-Herzogenaurach für Veranstaltungen in die Kurstadt zu locken. „Im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim sind wir da schon sehr gut aufgestellt. Aber in anderen Landkreisen stoßen wir schnell auf Grenzen. Da ist etwas Übergreifendes wie der Verein Karpfenland eine tolle Sache“, freut sich auch Bernhard Kisch.
Gleich zum Start präsentierte die Managerin der an Karpfenland Aischgrund angegliederten FLAG Aischgrund, Regina Dukart, zwei konkrete Projekte die in Kürze umgesetzt werden. „Gemeinsam mit der Stadt Bad Windsheim wollen wir die Attraktivität des Kurparks aufwerten“, berichtet Dukart. Dazu soll ein gut zehn Meter langer Spielkarpfen errichtet werden. „Mit Rutsche, Kletterwand und anderen Möglichkeiten zum Toben und Spaß haben“. Genaue Vorgaben gibt es jedoch nicht – man freut sich auf kreative Angebote von verschiedenen Herstellern. „Aktuell ist das Vorhaben ausgeschrieben. Informationen stehen auf der Homepage der Städte Höchstadt und Bad Windsheim“, ergänzt Dukart.
Neues Konzept für die Adventszeit
In der Adventszeit will man dann mit einem neuen Konzept für steigende Gästezahlen im Aischgrund sorgen. „Dazu haben wir in Zusammenarbeit mit unserem Finanzvorstand und Marketingexperten Christian Enz einen neuen Vertriebsansatz entwickelt“, erläutert Dukart. Unter dem Motto „Kreuzfahrt ohne Schiff“ wird im November erstmals eine Pauschalreise in den Aischgrund angeboten. Die Vorteile liegen auf der Hand. „Die Gäste reisen einmal an, packen einmal ihren Koffer aus – und erleben dann die geballte, fränkische Weihnachtstradition“. Auf dem Programm steht die Besichtigung der Weihnachtsmärkte in Bamberg, Rothenburg, Würzburg und Nürnberg. „Aber eben auch eine Begegnung mit dem sagenhaften Höchstadt, ein Karpfen-Dinner und die für Kreuzfahrten obligatorische Wellness“. Für letztere wird dann die renommierte Franken-Therme verantwortlich zeichnen.